„Meine Malerei entsteht dort, wo Schöpfungskraft und Vergänglichkeit einander berühren. Ich suche jene Kippmomente, in denen Menschen, urbane Räume, Landschaften oder die ruhige Präsenz eines Tieres mehr zeigen als ihre Form: ein feines Gleichgewicht, in dem Werden und Vergehen zugleich spürbar werden. Jedes Motiv ist Teil eines lebendigen Kreislaufs; es erzählt von Verbundenheit – von Spuren, die wir in der Welt hinterlassen, und von der Welt, die in uns Spuren hinterlässt.
Aus Farbe, Licht und Atmosphären entstehen Bildräume, die über das Sichtbare hinausweisen. Transparente Schichtungen, Verdichtungen und bewusst gesetzte Leerstellen öffnen Resonanzräume: Statt zu erklären, laden sie dazu ein, die eigene Beziehung zur Natur und zur eigenen Natur neu wahrzunehmen. So wird die fragile Balance zwischen Mensch und Umwelt nicht behauptet, sondern erfahrbar – als leiser Rhythmus, der den Blick verlangsamt, die Sinne schärft und Verbindung stiftet.
Der Mensch steht in meinen Arbeiten nicht außerhalb der Landschaft, sondern in ihrem Gewebe: als Gestaltende und als Mitgeschöpf. Wo städtische Strukturen auf organische Formen treffen, wo eine Silhouette im Wind flimmert oder ein Blick die Zeit in sich trägt, wird deutlich, dass unsere Kreativität und Verantwortung untrennbar sind. Schönheit erscheint hier nicht als Oberfläche, sondern als Haltung: ein achtsames Festhalten des Lebendigen im Wissen um seine Vergänglichkeit.
Ich verstehe meine Kunst als Einladung, Grenzen zu überschreiten – zwischen Innen und Außen, Kultur und Natur, Vergangenheit und Möglichkeit. Wenn meine Bilder Menschen weltweit berühren, sie ermutigen, ihre Verbundenheit zu sich selbst und zur Natur neu zu entdecken und ihr Handeln bewusster auszurichten, erfüllt sich ihr Zweck: aus Wahrnehmung erwächst Beziehung, aus Beziehung Verantwortung. In diesem Sinn male ich: damit die Welt, die uns formt, von uns gleichermaßen behütet und belebt wird.”