Seit Jahrzehnten begleiten Kühe das künstlerische Schaffen von Sabina Bockemühl. In „Eyes of Eternity“ treten sie nicht als ländliches Beiwerk auf, sondern als souveräne Protagonistinnen: majestätisch, charakterstark, mit Blicken, die eine ungeahnte Tiefe eröffnen. In der Kunstgeschichte stehen Rinder seit Langem für Rhythmus, Nahrung, Nähe zur Erde – für ein Leben im Takt der Natur. Bockemühl knüpft daran an und führt es weiter: Farbe, Körper und Umgebung verschmelzen zu einem Feld der Gegenwärtigkeit, in dem Tier und Landschaft ein gemeinsames Atemmaß finden.
Aus kunstwissenschaftlicher Sicht liegt die Stärke der Serie im Spannungsbogen zwischen Intimität und Monumentalität. Die Bildnisse behaupten Präsenz und verweisen zugleich auf etwas Zeitloses: Schöpfungskraft und Vergänglichkeit als zwei Seiten derselben Erfahrung. So werden die Kühe zu Sinnbildern der menschlichen Existenz im ökologischen Kreislauf – Spiegel einer Beziehung, die Verantwortung ebenso meint wie Verbundenheit. Damit erfüllt die Serie die Mission der Künstlerin, die tiefe Beziehung von Mensch und Natur erlebbar zu machen und den Blick auf das eigene Dasein in der Welt zu schärfen.