Kühe beschäftigen die Künstlerin seit Jahrzehnten.
Sie inszeniert sie majestätisch wie Königinnen. Jede hat einen Charakterkopf, wissende Augen, die selbstbewusst den Betrachter fixieren. Das konzentrierte Kauen und Wiederkauen einer Kuh wirkt zudem meditativ. Sie ist der Inbegriff dafür, im „Hier und Jetzt“ zu verweilen und lehrt uns Achtsamkeit, die wir in der Hektik unserer Welt mühsam wieder lernen müssen.
In der klassischen kunsthistorischen Ikonografie bedeuten Kühe Sehnsucht nach dem Einklang mit der Natur.
Früher waren die Tiere schmückendes Beiwerk in idyllischen Landschaftsbildern.
In der Malerei des 20. Jahrhunderts bekamen sie einen höheren Stellenwert.
Jetzt konnte die Kuh sogar zum Protagonisten eines Bildes werden.
Diesen Aspekt greift Sabina Bockemühl in ihren Kuhporträts auf und verschmelzt die Tiere durch die Farbgebung mit der sie umgebenden Landschaft.
Die Kuh wird zur Verkörperung der Größe und Ewigkeit der Welt, die sie umgibt.
Katrin Hoerner M.A., Kunsthistorikerin